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Rahel Hirsch, 1870-1953,
Sie wurde am 15. September 1870 in Frankfurt am Main geboren und starb am 6. Oktober 1953 in der Nähe von London. Ihr Vater, Mendel Hirsch, war der Direktor der Höheren Töchterschule der Israeliten in Frankfurt, die sie bis 1889 als Schülerin besuchte. Danach arbeitete Rahel Hirsch dort als Lehrerin und bereitete sich im Privatunterricht auf die Hochschulreife vor. 1898 begann sie in Zürich ein Medizinstudium, das sie in Straßburg und Leipzig fortsetzte. Ihr Staatsexamen und die Promotion, in der sie sich mit der „Lehre von der Glykolyse“ beschäftigte, gelegt sie 1903 in Straßburg ab. Danach arbeitete sie an der II. Medizinischen Klinik der Charité in Berlin und wurde 1908 Leiterin der Poliklinik. Rahel Hirsch war damit die 1. Medizinprofessorin in Preußen und die 3. Frau mit Profes- sorentitel in Deutschland. Ihr gelang der Nachweis oral applizierter Stärkekörner im Urin von Versuchspersonen, ein Phänomen, das 60 Jahre später nach ihr der „Hirsch-Effekt“ genannt wurde. Obwohl ein Kollege 1911 ihre Ergebnisse bestätigt, wurden sie als unglaubwürdig verlacht, bis sie 1960 erneut bestätigt werden bestätigt. Rahel Hirsch ließ sich 1920 als Ärztin in Berlin nieder, dringend aber als Jüdin 1938 emigrieren. Sie folgte ihrer Schwe-ster nach London. Hier arbeitete sie als Laborassistentin und Übersetzerin. Sie starb in einer Nervenheilanstalt in der Nähe von London.
Quelle: Lexikon der Naturwissenschaflerinnen und naturkundigen Frauen Europas// Renate Stohmeier